Depression und Burnout
Jochen Meyer und Dr. med. Marcus Michel Praxisgemeinschaft für Neurologie und Psychiatrie
Mit 14,6% nehmen psychische Erkrankungen den dritten Rang in der Häufigkeit der genannten Gründe für Krankschreibungen ein. Neben dem Leid für die Betroffenen handelt es sich hier also um einen bedeutenden wirtschaftlichen Faktor. In diesem Zusammenhang erscheint der Begriff „Burnout“ als Facette einer scheinbar neuen Volkskrankheit. Hiervon wird meist gesprochen, wenn Konflikte oder Überlastungssituationen am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld auftreten; wenn man betonen will, dass sich jemand übernommen hat oder man die Beschwerden für eine Reaktion auf andauernden Stress hält.
Oder kann es sein, dass es sich hier um einen Modebegriff handelt, hinter dem man sich ohne Gesichtsverlust vor einer Versagenssituation verstecken kann? Tatsächlich liegt in mehr als der Hälfte der Fälle eine depressive Erkrankung vor. Aufgabe der Nervenärzte und Psychotherapeuten ist es, diese Erkrankungen richtig zuzuordnen und Wege aufzuzeigen, wie man sich wieder mit guter Lebensqualität den beruflichen und privaten Herausforderungen stellen kann.