Ambulante Operationen in der Urologie. Was geht ohne stationäre Behandlung?
von M. Bruch, Dr. med. P. Endmann, Dr. med. J. Hartinger, Dr. med. A. Rhein
Ein operativer Eingriff ist heutzutage nicht zwingend mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden. Fortschritte bei Narkose- und Operationsverfahren ermöglichen immer mehr Operationen unter ambulanten Bedingungen. In der Urologie werden Vorhautverengung und Hodenhochstand bei kleinen Kindern, Krampfadern am Hoden bei jungen Männern ambulant in Narkose operiert. Die Lasertechnik ermöglicht ambulante Operationen beim Nieren- und Harnleiterstein. Die endoskopische Resektion von Blasentumoren und Erweiterung von Harnleiterengen fakultativ ebenfalls mit Lasereinsatz kann häufig ambulant erfolgen. Auch für die Gewebsentnahme bei Verdacht auf Prostatakrebs, die Operation von Wasserbrüchen und natürlich alle rein diagnostischen Spiegelungen von Blase und Nieren ist eine stationäre Behandlung nicht erforderlich.
Die Vorteile für die Patienten sind offensichtlich: Das Risiko einer Infektion mit den gefürchteten Krankenhauskeimen ist gering, Operation und Nachbehandlung liegen in einer Hand, das häusliche Umfeld mit eigenem Bad sind insbesondere für Kinder (und ihre Eltern) von großer Bedeutung. In der Praxisklinik Urologie in Landau mit eigener Narkoseabteilung werden jährlich ca. 1000 ambulante urologische Operationen durchgeführt, davon 600 in Narkose. Zählt man die diagnostischen Endoskopien hinzu addiert sich die Zahl auf 2500 Eingriffe im Jahr.