Ein starker Helfer bei Alarm im Darm
von Dr. med. Rainer G. Hübner
Das intestinale Mikrobiom.
Das Mikrobiom wird definiert als die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die ein Biotop besiedeln. Die moderne Wissenschaft hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte im Bereich der Genomforschung bei aeroben und anaeroben Darmkeimen erzielt. Das ist auch der Grund, warum nach dem GT 2014 erneut über den Darm berichtet werden muss.
In der Schulmedizin und gerade besonders in der Naturheilkunde ist das Mikrobiom zum „Shooting Star“ geworden. Das erkennt man an der rasanten Zunahme von aktuellen Studienergebnissen über das Mikrobiom in letzter Zeit. Die Sichtung dieser Ergebnisse, die Analyse des Mikrobioms, die Reduktion auf das Wesentliche und auch die therapeutischen Erfahrungen in der eigenen Praxis machen das Thema „Mikrobiom“ nicht nur für Betroffene im Jahr 2019 wieder interessant. Die Vielzahl von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und intestinalen Intoleranzen ist eine wirklich „große“ Herausforderung in der täglichen Praxis. Dabei spielt das Mikrobiom eine wichtige Rolle. Ein hochkomplexes Wechselspiel von Keimen, von Darmbakterien und von Darmmukosa sowie Immunzellen hält die Darmintegrität aufrecht und wirkt so der Entstehung chronischer Erkrankungen entgegen. Die Bestimmung von klinisch relevanten Leitkeimen des intestinalen Mikrobioms erlaubt Aussagen über die Mukosaintegrität, Defekte der Darmwand (Darmpermeabilität) und das Potential für spezifische und unspezifische Entzündungen. In Verbindung mit Darm-Funktionsmarkern kann eine subklinische Entzündung („silent-infection“) diagnostiziert werden. Anhand von Fallbeispielen wird die praktische Bedeutung der Darmdiagnostik erläutert und aufgezeigt, wie diese Laborwerte zu einer gezielten und individuellen Therapie genutzt werden können.
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